Es begab sich, dass der Zugführer in unserer Stube auftauchte und von allen Schriftproben wollte. Was zum Geier… dachten wir uns nur – wen will der für welchen Unsinn drankriegen? Falsch gedacht, er suchte jemanden, der künftig das Schießbuch des Zuges führte und dessen Handschrift seinen hohen Ansprüchen standhielt. Und die Wahl fiel auf mich. Mist!
So saß ich eines abends nach Dienstschluss noch im Büro und schrieb, während der Rest meiner Stube aus dem dritten Stock beobachtete, wie die Unteroffiziere unter dem Fenster zu grillen begannen (Thüringen eben). Als ich nach einer Weile wieder die Stube betrat, grinsten meine Kameraden irgendwie merkwürdig aber so recht raus mit der Sprache wollte keiner. Irgendwann haben sie mir dann eröffnet, dass sie die tolle Idee hatten, meinen Stahlhelm an einem Seil aus dem Fenster runterzulassen, damit ihnen die Uffze eine Bratwurst reinlegen. Nur blöderweise hatten die den Strick abgeschnitten und den Helm behalten.
Am nächsten Morgen stand ein Marsch an. Alle waren mit Helm angetreten, nur ich nicht – was unserem Zugführer dann auch bald auffiel, worauf er sich erkundigte, wo denn mein Helm sei. Ich stellte mich blöd und gab an, dass er gestern während meiner Abwesenheit zur Buchführung entwendet worden sei.
Das Ende vom Lied: Ich hab wegen der Sache keinen Finger gerührt und die Uffze mussten den Helm wieder rausrücken. 😛